Blick nach Osten - Wohl oder Wehe
Blick nach Osten - Wohl oder Wehe.
V. S. Solov'evs Auseinandersetzung mit E. P. Blavatskaja.
In: Russkie zenščiny i literaturnyj process. Konec XVIII - nacalo XX veka.
Hrsg. von F. Göpfert u. M. Fajnštejn. Verlag F. Göpfert, Wilhelmshorst 1995
Gegenwärtig erlebt eine Frau in Rußland eine Renaissance, deren Name dort beinahe schon völlig in Vergessenheit geraten war - E. P. Blavackaja (1831 - 1891)1. Die "Sphinx des 19. Jahrhunderts" wurde hinsichtlich ihrer Wirkungen in der russischen Literatur- und Kulturgeschichte bisher kaum erforscht. Wenn man sich ihr zuwendet, dann selten ihren Werken, sondern ihrer Person. In erster Linie die negativen Entdeckungen sind dabei von Interesse.2 Diese gerade auch in der Russistik relativ unbeachtete Schriftstellerin ist im internationalen Maßstab auf anderen Gebieten eine durchaus bekannte Persönlichkeit. Blavackaja gehört zu den "Vorreitern", die die westliche Welt bereits im 19. Jahrhundert mit östlichem Gedankengut konfrontierten. Einen Beweis für ihre derzeitige Relevanz liefert der Fakt, daß das Jahr 1991 von der UNESCO als Jahr des Gedenkens an das Wirken der E. P. Blavackaja proklamiert wurde. Erst in den letzten Jahren nahmen sich auch russische Wissenschaftler ihres Nachlasses an. Ihrem Schaffen wurde im Jahr 1990 eine wissenschaftliche Konferenz im Rahmen der seit 1989 stattfindenden gewidmet. Als Resultat liegt ein Sammelband unter dem Titel . . 3 vor.
Blavackajas Werke hinterließen deutliche, bisher kaum systematisierte Spuren in der russischen Literatur- und Kulturgeschichte. Wirkungen der Denkerin sind auszumachen im Schaffen A. Belyjs, A. Bloks, L. N. Tolstojs, P. D. Uspenskijs, M. A. Vološins, N. K. und E. I. Rerichs, L. L. Kobylinskij-Ellis' etc. Im Denken eines russischen Philosophen hat Blavackaja eine weitaus größere Rolle gespielt als bisher angenommen wird. Gemeint ist V. S. Solov'ev (1853 - 1900). Das Schaffen beider fällt mit der Periode einer "russischen Renaissance" in Kultur und Kunst zusammen, ist verbunden mit der Herausbildung des russischen "kosmologischen Bewußtseins" in Philosophie und Wissenschaft. Solov'ev hat zwei spezielle Artikel über die Theosophin verfaßt. Ihre Wirkungen auf seinen Denkprozeß reichen allerdings weit darüber hinaus. Blavackajas Ideen gelten für Solov'ev als Repräsentanten bestimmter Richtungen des östlichen Denkens. Aus der zunehmenden Angst vor dem Osten, der Erwartung des Wehes anstelle des Wohles aus diesem Gebiet, erwuchs als Höhepunkt der literarischen Tätigkeit Solov'evs seine berühmte Erzählung (1899 - 1900). Hier findet seine abschließende Auseinandersetzung mit Blavackaja statt. Vorliegende Analyse ordnet sich in einen Gesamtzusammenhang ein, der die Stellung Rußlands zwischen Ost und West betrifft. Damit soll auch das Bewußtsein dafür gestärkt werden, daß es für die russische Kultur seit jeher nicht nur das Problem des Westens gab, dem der größte Teil adäquater Untersuchungen gewidmet ist, sondern auch der östlichen Problematik eine zentrale Rolle zufiel. " , "" "" "", , , , . , , ... ."4
Die Polemik zwischen Solov'ev und Blavackaja ist umso interessanter, wenn man sich vor Augen führt, daß beider Ziele von grundsätzlicher Übereinstimmung waren. An erster Stelle steht das Streben nach Synthese. Es wird versucht, die verschiedenen Seins- und Gedankenebenen miteinander zu verbinden und zu einer höheren Qualität zu führen. Solov'ev selbst bezeichnete sein Ziel als Schaffung einer "freien Theosophie". Die Vereinigung von mindestens drei Gebieten: Philosophie, Religion und Wissenschaft stand im Mittelpunkt. Die grundlegende Vision war das Erreichen der göttlichen Weisheit. Sie wurde bei Solov'ev Sophia genannt, bei Blavackaja allgemein als Weisheitslehre bezeichnet, oft auch als Symbol des Drachens bzw. der Schlangen der Weisheit dargestellt. Platz sollte in jeder dieser Systeme für die verschiendensten Ideen sein. Die unversöhnliche Polemik zeigt, daß die konkrete praktische Verwirklichung dieses Ziels nicht mehr als eine Fiktion blieb.
Bevor sich die Wege Solov'evs und Blavackajas in der geistigen Dimension kreuzten, schnitten sie sich auf der biographischen Ebene. Hier gerieten sie in mehr oder minder spürbare Verbindung miteinander, wenn sie sich auch nie persönlich kennenlernten.
Eine biographische Verknüpfung der Blavackaja mit Solov'ev stellt dessen Bekanntschaft mit dem General R. A. Fadeev (1824 - 1884) dar.5 Aus Solov'evs Gedicht (1898) erfahren wir, daß er 1876 in Kairo im selben Hotel mit Fadeev wohnte, oft mit ihm diskutierte, auch wenn der General an die Sophia-Visionen nicht recht glauben wollte. In einem Brief an seine Mutter äußert sich der Philosoph sogar lobend über ihn.6 Dieser General war E. P. Blavackajas Onkel, der Bruder ihrer Mutter. Blavackajas mediale und schriftstellerische Begabung war in ihrer Familie gut bekannt. Auch Fadeev interessierte sich für das Schicksal seiner Nichte.7 Man kann also annehmen, daß der an Phänomenen der geistigen Welt interessierte Solov'ev mit Fadeev auch über Blavackaja sprach, wenn uns darüber auch direkte Zeugnisse fehlen.
Einen weiteren Berührungspunkt der Biographien Solov'evs und Blavackajas stellt der Umstand dar, daß beide über einen längeren Zeitraum im Journal M. N. Katkovs (1818 - 1887) publizierten. Wenn Solov'ev auch bald die Zusammenarbeit mit dieser recht national gestimmten Zeitschrift wieder aufkündigte, ist doch ein geistiges Zusammentreffen beider Denker, im Sinne der gegenseitigen Kenntnisnahme ihrer Werke, anzunehmen. Weitere Gemeinsamkeiten in beider Lebenssituationen ergeben sich aus dem Interesse am Spiritismus, am Übernatürlichen. Es existieren Zeugnisse dafür, daß Solov'ev zeitlebens ein Befürworter des sogenannten "positiven Spiritismus" blieb. Aus biographischen Hinweisen erfahren wir8 , daß er Träumen und Vorahnungen eine reale Bedeutung beimaß. Die Angst vor Prestigeverlust war ein Haupthinderungsgrund, sich in dem der Metaphysik abschwörenden Zeitalter über ein offiziell geächtetes Phänomen zu äußern. In einem Brief an seinen Freund D. N. Zertelev werden weitere Gründe deutlich: " . , ."9 Noch 1887 schreibt er in einem Brief an N. N. Strachov: " , , , ."10
Aus der Auseinandersetzung mit dem Spiritismus ergibt sich für Solov'ev wiederum ein sich mit dem Blavackajas überschneidender Bekanntenkreis. Zu nennen wäre hier vor allem A. N. Aksakov (1832 - 1903), ein prominenter Schriftsteller, der sich mit besonderen psychischen Phänomenen vom wissenschaftlichen Standpunkt aus beschäftigte. 1875 machte sich Solov'ev in London mit denen sich ebenfalls für die Fähigkeiten der Blavackaja interessierenden A. O. Hume (1829 - 1912)11 und A. M. Butlerov (1828 - 1886)12 bekannt.
Das wichtigste Verbindungsglied zwischen der Theosophin und dem Philosophen bildet aber wahrscheinlich Solov'evs Bruder Vsevolod (1849 - 1902)13. V. S. Solov'ev, der ein Leben lang sehr innige Kontakte zu seiner Familie pflegte, wurde von seinem Bruder auch über dessen Bekanntschaft mit E. P. Blavackaja unterrichtet. Dieser unterhielt in den Jahren 1884 - 1886 relativ enge Beziehungen zu ihr und trat sogar in die Theosophische Gesellschaft ein. Sein Verhältnis zur Theosophie, seine Stellung innerhalb der Gesellschaft und seine diesbezüglichen Ziele sind bis jetzt nicht eindeutig bestimmbar. Vs. S. Solov'ev, der selbst stark an Mystik interessiert war, besuchte Blavackaja oft und stand nach eigenen Angaben auch mit ihr im Briefwechsel. Bald jedoch brach er aus bis heute nicht eindeutig geklärten Gründen mit der Theosophischen Gesellschaft. Im Jahre 1892 verfaßte er eine Artikelserie über seine Bekanntschaft mit E. P. Blavackaja, die 1893 in Buchform unter dem Titel veröffentlicht wurde.14 Der Autor kritisiert hier schonungslos vor allem die persönlichen Schwächen der Theosophin. Ihr wird Betrug und unsittlicher Lebenswandel vorgeworfen. Über ihre wissenschaftlichen Arbeiten findet sich kaum eine Aussage. Allerdings beeinflußte Vs. Solov'evs Buch nachhaltig die öffentliche Meinung in Rußland in bezug auf E. P. Blavackaja. Diese negative Einstellung dürfte auch V. S. Solov'evs Blavackaja-Bild entscheidend geprägt haben.
Der Philosoph äußerte sich das erste Mal in einer Rezension zu Blavackajas Key to Theosophy (1889)15 über ihre Lehre und später in einem Aufsatz für S. A. Vengerovs Schriftstellerlexikon.16 Solov'ev kritisiert sowohl die Ausgangspunkte des theosophischen Konzepts, als auch die Darstellungsweise und Teile konkreter Werke. Dabei ist positiv anzumerken, daß er im Gegensatz zu seinem Bruder nicht vorrangig die Persönlichkeit der Autorin ins Blickfeld der Betrachtung nimmt, sondern ihre Schriften. Ausgangspunkt seiner Kritik ist dabei der bei Blavackaja nur sehr ungenügend ausgearbeitete Gottesbegriff. Ihre Vorstellungswelt erkenne ein einheitliches, absolutes Wesen als positiven Beginn alles Existierenden nicht an. Die Theosophie besitzt einen Gottesbegriff im Sinne der Annahme einer ursprünglichen Einheit allen Seins. Er unterscheidet sich vom Solov'evschen aber dahingehend, daß er nicht zugleich als absolute Einheit und als Individuum gedacht wird und nicht als Absolutes völlig außerhalb des Seins zu suchen ist. Da nun Blavackajas Konzeption nach Solov'ev eines realen Gottes entbehrt, Theosophie aber soviel bedeutet wie mystische Lehre von Gott bzw. über Gott, zweifelt Solov'ev auch die Rechtmäßigkeit der Bezeichnung dieser Ideen als Theosophie an. Darüber hinaus erscheint ihm die eigenwillige Darbietung des Materials unsystematisch und wenig folgerichtig.
Dieser Umstand ist sicher der Schwierigkeit geschuldet, unterschiedliche geographische, philosophische und zeitliche Welten bzw. Ebenen in einem einigermaßen übersichtlichen System zu vereinigen. Blavackaja erklärt es sich zum Ziel, verschiedene Gedankenströmungen vergleichend nebeneinander zu stellen und will ihre daraus resultierenden Schlußfolgerungen bei weitem nicht als Schöpfung neuer religiöser Dogmen verstanden wissen. Solov'ev dagegen sieht hier den gescheiterten Versuch, ein neues religionsphilosophisches System zu entwickeln. Blavackaja strebt nur eine Verallgemeinerung von über Jahrtausenden und von verschiedenen Völkern überlieferten Lehren an.
Weiterhin kritisiert Solov'ev konkrete Fakten der seiner Meinung nach neobuddhistischen Lehre Blavackajas, die aber nicht mit dem eigentlichen Buddhismus übereinstimmen. Blavackaja selbst lehnte es ab, ihre Ideen als Neobuddhismus verstanden zu wissen. Daher kann Solov'evs auf diese östliche Glaubensrichtung ausgerichtete Kritik hier nicht vollständig zutreffen.
Ein Grundmotiv ist allen Äußerungen des Rezensenten eigen: die Angst vor einem geistigen Angriff des Ostens auf Europa. Er schreibt: " , , ... , ."17 Diese Furcht hat Solov'ev ein Leben lang begleitet. Sie fand ihren umfassensten Ausdruck in seiner Erzählung über den Antichristen.
E. P. Blavackaja selbst hat Solov'evs Rezension ihres Key to Theosophy gelesen und sich in einem umfangreicheren Schreiben darüber geäußert. Dieses Antwortpamphlet wurde im Rußland des 19. Jahrhunderts nicht veröffentlicht und verblieb solange im handschriftlichen Nachlaß, bis es in Band XII der Gesamtausgabe der Werke Blavackajas (Collected Writings) aufgenommen wurde.18 Die Autorin sieht in den Aussagen ihres Opponenten eine ungerechtfertigte Kritik ihrer Thesen: " ... the review by Mr. Solovyov is no review at all, and not even ordinary criticism, but simply a wholesale distortion of the book from the first paragraph to the last, as much as of its entirely and skillfully chosen points which have appeared to the critic as 'especially curios.'"19 Sie verwahrt sich dagegen, als Neobuddhistin oder gar als Atheistin bezeichnet zu werden. Laut ihrer Aussage ist es nicht der Buddhismus mit zwei "d", den sie praktiziert, sondern Budhismus mit einem "d", was soviel bedeute wie Weisheitslehre. Weiterhin setzt sie sich mit dem Vorwurf auseinander, daß die theosophische Gesellschaft die Bibel angeblich nicht respektiere. Sie gibt an, all die Lehren der Bibel zu vertreten, die mit den Überlieferungen anderer Religionen übereinstimmen. Den größeren Teil ihrer Schrift widmet sie speziellen Fragestellungen, die die östlichen Religionen betreffen und bei denen Solov'ev eine andere Meinung vertrat als sie.
Die stets präsente Polemik mit Blavackaja wird auch in Solov'evs Gedichten ersichtlich. Als Beispiel sei hier das Gedicht (1898) genannt. Besonders die Schlußstrophe liefert dafür den Beweis: " / ,/ , /' '."20 Hier wird meiner Meinung nach eine Anspielung auf eines der Hauptwerke der Blavackaja transparent: Isis unveiled (1877).21 Solov'ev setzt Blavackajas Weisheitsträgerin "Isis" sein Pendant - die Sophia entgegen. Isis ist die Göttin, in deren Mysterien man eingeweiht sein mußte, um zu wissen, verkörpert also den intuitiven, erfahrungsmäßigen Weisheitsaspekt. Sophia hingegen ist für Solov'ev eng mit dem Logos, dem Verstand, dem Schöpfungswort verbunden.
Wie bereits angedeutet findet die letzte, tiefgehende und endgültige Auseinandersetzung Solov'evs mit Blavackaja in seinem Werk statt. Diese Erzählung stellt eine bewußt mystifizierte Polemik mit seiner Gegnerin dar. Bei näherem Vergleich von The secret doctrine mit Solov'evs Werk ist die Bezugnahme auf diese doch deutlich auszumachen. Im wird dem Antichristen der ihm geistliche Macht verleihende Magier Apollonius zur Seite gestellt. Die Wahl des Apollonius ist nicht zufällig. Sie erfolgte, meiner Meinung nach, unter dem konkreten Einfluß von Blavackajas The secret doctrine und wurde von dem Wunsch determiniert, deren Konzeptionen zu widerlegen. In Band III von The secret doctrine finden wir einen Abschnitt unter den Titel Jesus und Apollonius gestellt, und mehrere weitere Passagen, die speziell dem Apollonius gewidmet sind. Hauptthema der historischen Betrachtungen ist dabei der Umstand, daß die Wirkungs- und Lebensgeschichten von Jesus und Apollonius Ähnlichkeiten aufweisen und beide Eingeweihte derselben Schule waren. Blavackaja stellt weiter die These auf, daß der eine zugunsten des anderen von der Kirche ignoriert worden sei. Gegen diese Vorstellungen polemisiert Vl. Solov'ev.
L. Müller kommentiert in der Deutschen Gesamtausgabe der Werke und Briefe Solov'evs, daß der Philosoph ursprünglich vorgehabt hatte, zur Herkunft des Apollonius hinzuzufügen, daß er in der dritten oder vierten Generation von Elena Petrovna Blavackaja und einem indischen Yoga-Asketen abstammen soll. In der Endfassung wurde dieser Passus eliminiert. Es ist anzunehmen, daß die Streichung erfolgte, damit die Auseinandersetzung mit Blavackaja nicht zu offensichtlich wird. Apollonius wird durch Vl. Solov'ev jedoch mit Fähigkeiten ausgestattet, die Blavackaja zugeschrieben werden.
Wenn wir uns die Wunder betrachten, die Apollonius vollbringt und die Lebensbeschreibung Blavackajas durch Solov'evs Bruder ansehen, wird klar, daß Apollonius analoge Eigenschaften zugeordnet werden wie Blavackaja. Von ihr wird behauptet, daß sie Blumen vom Himmel fallen ließ, und daß sie stets von Tönen seltsamster Art begleitet wurde. Apollonius läßt ebenfalls Blumen regnen und aus der Höhe Herz und Seele ergreifende Töne, von nie gekannten Musikinstrumenten hervorgebracht, erklingen. Apollonius behauptet von sich folgendes: " , ,..."22 Im Buch Vs. Solov'evs sagt Blavackaja mit ähnlichen Worten von sich, daß sie ebenso eine Buddhistin, eine Christin wie eine Mohammedanerin sei.
Nicht zufällig ist die Wahl des Namen Johannes für den russischen Starzen, der in das Lager der aktiv gegen den Antichristen Kämpfenden gehört. Hier wird V. S. Solov'evs Bezug auf Blavackajas The secret doctrine deutlich. Diese gibt Auskunft, daß es nach der Überlieferung der Heilige Johannes gewesen sei, der Apollonius schließlich im Zweikampf besiegte und zum endgültigen Rückzug zwang. Klar wird dann auch, warum Johannes eben ein Russe war und eine Hauptrolle spielt. Hier kommt Solov'evs das russische Volk betreffende Sendungsbewußtsein nochmals zum Tragen.
In gewissem Umfang können die Beschreibungen des berühmten Werkes des Antichristen auf die Werke Blavackajas zutreffen, zum Beispiel der Anspruch, alle Widersprüche zu versöhnen, edle Ehrfurcht vor den alten Überlieferungen und Symbolen, tiefstes Verständnis für alles Mystische. Solov'ev kritisiert hier, was er auch am Schaffen Blavackajas moniert: "... ... , , , ..."23
Hauptkritikpunkt am Antichristen stellt für Solov'ev der Umstand dar, daß dieser seine Taten nicht im Namen der übergeordneten Einheit Christi, sondern in seinem eigenen Namen vollbringt. Das Böse liegt für den Philosophen im absoluten Selbstwillen begründet. Diesen Selbstwillen findet er im theosophischen System Blavackajas aufs deutlichste exemplifiziert. Nach deren Vorstellung ist die menschliche Persönlichkeit selbst aus verschiedenen geistigen Prinzipien zusammengesetzt. Das oberste Prinzip - das Ego - emaniert aus der göttlichen Monade und bringt seinerseits wieder Seelen hervor, die sich zu konkreten menschlichen Persönlichkeiten entwickeln. Diese werden immer wieder vernichtet, aber das Ego bleibt erhalten und nimmt die Erfahrungen der einzelnen, personengebundenen Erdenleben in sich auf. Ziel des menschlichen Bewußtseins ist die Wiedervereinigung mit dem "Ego" und damit mit der göttlichen Monade.
Diese göttliche Bewußtseinsstufe ermöglicht eine ungeheure Einsicht in die verschiedenen Seiten der Welt. Aber wenige haben sie bisher erreicht. Die auf diese Stufe gelangt sind, werden als Initiierte bezeichnet. Als solcherart Initiierte sieht Blavackaja auch Apollonius und Jesus an. Sie schreibt: "...- this root and seed of all future Initiate-Saviours being called in it the Visvakarman, the 'Father' Principle, 'beyond the comprehension of mortals', in the second stage Surya, the 'Son', who offers Himself as a sacrifice to Himself, in the third the Initiate, who sacrifices His physical to His spiritual Self."24 Solov'evs Auseinandersetzung mit diesem Selbstwillen durchzieht den philosophischen Grundstoff der gesamten Erzählung. Selbstwillen bedeutet für ihn gleichzeitig die Aufspaltung der Einheit - hier der menschlichen Persönlichkeit - in eine unzulässige Vielheit. Die Gleichsetzung von Jesus Christus als des direkt ins Göttliche gerichteten Prinzips, mit Apollonius des zuerst ins göttliche Selbst gerichteten Prinzips ist für den Philosophen undenkbar. Apollonius verkörpert für ihn das, was er im allgemeinen als "schlechte Unendlichkeit" bezeichnet. Aus diesen Überlegungen wird auch deutlich, warum es Solov'ev nicht dabei bewenden ließ, Christus den Antichristen allein gegenüberzustellen.
Im Grunde muß man sich fragen, warum der Antichrist in seiner Person nicht auch hätte die magischen und anderen Fähigkeiten des Apollonius vereinen können, sind doch beide im Text in Zielen und Handlungen ohne große Unterschiede dargestellt. Christus, dem Einen, die Einheit verkörpernden, mußte eine negative Dualität, eine Vielheit gegenübergestellt werden, die zu keiner höheren positiven Einheit geführt werden kann. Um göttlich zu werden, wäre eine Dreiheit erforderlich gewesen, wie sie auf Christus' Seite in Gestalt von dessen Verteidigern Johannes, Ernst Pauli und Petrus II gegeben ist.
Laut Blavackaja fand die Initiation in Tempeln statt. Es nimmt also nicht wunder, daß Solov'ev den Apollonius gerade einen Tempel errichten läßt, der der Vereinigung aller Kulte geweiht ist. Für Solov'ev verkörpert der Tempel eine rein äußerliche Einheit, die nicht auch wirklich innerlich ist.
Tiefgründiger und schwerwiegender, als es auf den ersten Blick scheint, ist deshalb auch Solov'evs Feststellung, daß Apollonius vom Sonnengott Surya und einer Flußnymphe abstammen soll. Die Anspielung auf den Sonnengott stellt wiederum einen polemischen Ausfall gegen Blavackaja dar. So sind für die Theosophin Jesus und Apollonius, unter anderem auch Buddha, die "Zusammenzieher" der Geschichte der gleichen Sonne.
Dabei ignoriert Solov'ev bewußt den Umstand, daß die Sonne bei Blavackaja ein kompliziertes Symbol und nicht bloße Naturerscheinung ist. Der Sonnenlogos hat umfassende Bedeutung für die geistige Erleuchtung und verkörpert das Erlangen spiritueller Weisheit. Solov'ev bezieht bewußt nicht den Sonnengott an sich in seine Darstellung ein, sondern dessen indische Ausprägung - Surya. Dieser agiert bei Blavackaja als einer, der den anderen Sonnengöttern vom Prinzip her gleich ist und eben nur vom geographischen Ort abhängig als Surya bezeichnet wird.
Laut Theosophie werden bestimmte geistige Prinzipien in verschiedenen Ländern und philosophischen Systemen nur von unterschiedlichen symbolischen Trägern repräsentiert. Der ausschließliche Bezug auf Surya offeriert die Möglichkeit, Apollonius und das antichristliche Lager insgesamt wieder als Vertreter einer "schlechten Unendlichkeit" erscheinen zu lassen. Ein Aspekt wird zugunsten der anderen überbetont, das führt auf der ästhetischen Ebene nach Solov'evs Kunstphilosophie zur Häßlichkeit und auf der kosmologischen Ebene zur Zerstörung der Einheit des Organismus.
Apollonius soll auch von einer Flußnymphe abstammen. Surya als Repräsentant des Elements Feuer und eine Flußnymphe als Repräsentantin des Elements Wasser könnten wohl nie zu einer positiven Einheit verschmelzen und damit nicht göttlich sein. Laut heidnischer Überlieferung entstand die materielle Welt aus der Vereinigung des Ur-Chaos (des weiblichen Prinzips, oft als Waser symbolisiert) mit dem männlichen Prinzip Geist (oft als Feuer dargestellt). Apollonius ist also ein Wesen der materiellen Ebene, er entspringt letztendlich aus der Welt und nicht aus Gott und kann also auch nichts zu Gott zurückführen.
V. S. Solov'ev glaubt, die Positionen Blavackajas grundlegend erschüttert zu haben.
Man muß sich folgende Frage stellen: Gab es neben all dem Trennenden zwischen beiden Denkern nicht auch Einigendes? - Es gab zumindest Ansatzpunkte dazu. Solov'ev und Blavackaja betrachteten die Welt gleichermaßen entstanden durch einen Sturz aus der göttlichen All-Einheit. Sie sahen das Ziel der Weltentwicklung in der Rückführung zu dieser Einheit.
Ein weiteres Grundanliegen beider ist die Entwicklung des Menschen zum Gottmenschen. Bei Solov'ev durch Verbindung des Christus-Logos mit Sophia in Gott, bei Blavackaja im Sinne einer mehrere Stufen umfassenden Entwicklung des menschlichen Bewußtseins. Die Zielstellung ist identisch - die Herausbildung des "geistigen" Menschen, der moralisch vollkommen ist und höchste Weisheit in sich vereinigt. Weitere Möglichkeiten zum Brückenschlag würde der Umstand offerieren, daß bei beiden die Dreiheit als Darstellung des schöpferischen Gottesprinzips eine wichtige Rolle spielt.
Ebenso gibt es Berührungspunkte hinsichtlich des Weltverständnisses, der Auffassung von dem, was man da anschaut. Solov'ev und Blavackaja gehen beide davon aus, daß die Welt, wie wir sie wahrnehmen, in erster Linie Illusion ist (In Blavackajs Ausdrucksweise Maya). In seiner Erzählung stellt Solov'ev fest: " , . , , , ."25 Blavackaja schreibt in Isis unveiled: "The profoundest and most transcendental speculations of the ancient metaphysicians ... are all based on the great Buddhistic and Brahmanical principle underlying the whole of their religious metaphysics - illusion of the senses. Every thing that is finite is illusion, all that which is eternal and infinite is reality ... We all live under the powerful dominion of phantasy. Alone the highest and invisible originals emanated from the thought of the Unknown are real and permanent beings, forms and ideas; ..."26 Hier ist eine Grundidee bei beiden zu erkennen, die auch anderen idealistischen Denkern immanent ist: die Vorstellung vom illusionären Aspekt der Gedanken des Menschen. Dies bedeutet nicht, daß die äußere Welt nicht vorhanden ist, das heißt, daß sie nicht das ist, wofür wir sie halten. Der Verstand des Menschen ist durch dessen Unvollkommenheit verdunkelt. Durch Entwicklung des Bewußtseins ist Einsicht in das Wesen der Dinge und wahre Weisheit möglich.
Weisheit ist das erstrebenswerte Gut, das bei beiden Denkern an erster Stelle steht. Es gibt verschiedene Anhaltspunkte dafür, die belegen, daß Solov'ev letztendlich dasselbe darunter verstand wie Blavackaja.
Der unbewußte Ausdruck der in Solov'evs theoretischen Schriften formulierten Ideen sind seine Gedichte. A. Knigge stellt in einer Untersuchung zu Solov'ev fest, daß ein Hauptmotiv in dessen Lyrik die "Stille" bzw. die "tönende Stille" bildet. Knigge geht davon aus, daß in der Zusammensetzung "prophetische Stille" eine bestimmte Interpretation möglich wird, die für Solov'evs Gebrauch dieses Wortes charakteristisch ist. "... in der Stille offenbart sich eine höhere Wahrheit, sie ist prophetisch, wissend (veš_ij)."27 Dieselbe Auffassung zur Stille vertritt E. P. Blavackaja im 1889 erschienenen Buch The voice of the silence. Blavackaja spricht von einer alle Töne vereinenden, immertönenden Stille, die dem inneres Wissen und spirituelle Weisheit offenbart, der sich von der Ablenkung durch die äußere Illusion (die Vielfalt der Töne) befreit hat. Die Vorstellung, ob bewußt oder unbewußt, von der Möglichkeit der Erkenntnisgewinnung durch Erreichen eines bestimmten Seelenzustandes ist also grundsätzlich bei beiden identisch. Nimmt es da wunder, daß selbst in der Symbolik der Darstellung der göttlichen Weisheit Überschneidungen zwischen Solov'ev und Blavackaja auftreten, wobei schwer herauszufinden ist, ob der Philosoph hier direkt durch die theosophische Lektüre inspiriert worden ist oder eine zufällige Parallele vorliegt. - Es soll hier auf die symbolische Darstellung der Weisheit im Gedicht Solov'evs (1898) eingegangen werden. Auf folgende Art und Weise beschreibt Solov'ev aus der Retrospektive seine erste Sophia-Vision: " , / , / , / ."28
Mit einer dem Inhalt nach dieser Aussage gleichenden Symbolik haben wir es in The secret doctrine der Blavackaja zu tun. Aus einer von ihr angeblich ausgewerteten Handschrift zitiert sie ohne Quellenangabe folgenden Passus: "The Kings of the Light have departed in wrath. The scins of men have become so black that Earth quivers in her great agony ... . The azure seats remain empty. Who ..., can sit in the seats of the blessesd, the seats of the knowledge and mercy! Who can assume the flower of power, the plant of the golden stem an the azure blossom?"29 Von A. Knigge wurde festgestellt, daß "azur" eine Hauptmetapher in Solov'evs Dichtung ist. Er sieht es hier vor allem als Kennzeichnung der Schönheit, des Ideals, eine "...überwirkliche, nichtmaterielle Schönheit, die in die irdische Welt des Ich ausstrahlt."30 Durch die Lektüre der Blavackaja wird deutlich, daß "azur" bei Solov'ev eventuell mehr bedeuten könnte: azurene Sitze sind Sitze der Erkenntnis und Barmherzigkeit. Da Solov'ev "azur" in seinem Gedicht zur Charakteristik der himmlischen Weisheit - Sophia - benutzt, würde sich seine direkt mit der von Blavackaja verwendeten Symbolik decken. Solov'evs Sophienerscheinung könnte dann auch als Antwort auf die Frage verstanden werden, wer auf dem heiligen Thron sitzen soll: natürlich die Sophia - sie soll ja die sündige Erde reinigen und wieder zu Gott führen. Nicht zufällig und wichtig wäre dann auch in diesem Zusammenhang der Umstand, daß Solov'evs Sophia eine Blume in der Hand hält. Könnte diese dann nicht auch im Sinne Blavackajas als das Symbol der Macht gedeutet werden? Weiter unten im Text erklärt die Theosophin, daß mit dieser Blume wohl der Lotos gemeint ist. Wiederum hätte Solov'ev dann die Symbolik in bezug auf seine Göttin nicht besser wählen können. In Asien symbolisiert der Lotos die weibliche Schöpferkraft: "Im mittleren Osten hieß der Lotos lilu oder Lilie ... war die Lilie der dreieinigen Himmelskönigin geweiht."31 Wir sehen, daß eine enge Verbindung mit dem weiblichen Aspekt des Göttlichen hier durchaus besteht und es auch nur ein Schritt zur Heiligen Sophia wäre.
Trotz aller möglichen Verbindungen blieb doch für die beiden Denker das jeweils Gegensätzliche im anderen System entscheidend.
Beide versuchten, die Weisheit zu ergründen, aber ihre Herangehensweise zur Erreichung dieses Ziels ist grundsätzlich unterschiedlich. Bei Blavackaja wird die Weisheit unter anderem Sophia genannt. Es gibt zwar dem Inhalt nach nur eine Wahrheit, aber diese Wahrheit kann in den unterschiedlichen Kulturen auf verschiedene Art und Weise symbolisiert werden. Die ägyptische Isis verkörpert für sie im Grunde denselben Sachverhalt wie die Sophia. Dabei sieht sie das Vorhandensein unterschiedlicher Erkenntnisarten, die auf der Erde gleichberechtigt nebeneinander existieren. Die Entwicklung auf der Erde und damit auch der Erkenntnis vollzieht sich in zyklischen Kreisläufen, was sich durch die Schlange, die sich in den Schwanz beißt, den Ouroboros bildlich darstellen läßt. Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit stehen gleichberechtigt nebeneinander, sind austauschbar, die Grenzen zwischen den einzelnen Zeitabschnitten können sich vermischen. Raum- und Zeitgrenzen werden hier in gewissem Sinne aufgehoben, sie existieren für den Erkennenden nicht mehr. Das Rad bzw. der Kreis als Grundsymbole östlichen Denkens treten hier zutage.
Bei Solov'ev wird die Weisheit nur durch Sophia repräsentiert, die im Christentum ihre höchste Entwicklung und ihren vollkommensten Ausdruck erfuhr, auch wenn sie von der Kirche selbst für lange Zeit vergessen wurde. Nach Solov'ev vollzieht sich die Entwicklung nicht als Kreislauf, sondern vom Niederen zum Höheren, und so ist auch der Weg der Erkenntnis beschaffen. Damit ist Solov'evs System zukunftsorientiert und an Raum und Zeit gebunden. Das Leben und die Erkenntnis müssen sich erst über einen langen Zeitraum in den der realen Welt vorgegebenen Schranken vollziehen. Erst nach Erreichen des Gottesreiches können diese Grenzen aufgehoben werden. Als Symbole fungieren hier der Pfad, bzw. der Weg (vgl. "Pfad der Weisheit", "Pfad der Tugend").
Um zu Weisheit zu gelangen, ist Selbsterkenntnis eine wichtige Grundvoraussetzung. Bei Blavackaja bedeutet Selbsterkenntnis die Vereinigung mit dem höchsten Selbst, dem göttlichen Ego. Die göttlichen Egos können eine sehr lange Periode hindurch gleichberechtigt nebeneinander bestehen, bis es zur Vereinigung mit der göttlichen Urflamme kommt. Aber prinzipiell bleibt eine Mannigfaltigkeit noch über einen längeren Zeitraum bestehen.
Auch Solov'ev vertritt im Grunde den Anspruch des Menschen auf Selbsterkenntnis. Gedanken dazu entwickelt er unter anderem in seinen Geschichtskonzeptionen. Die geschichtliche Entwicklung soll dreistufig verlaufen. Auf der zweiten Stufe, die einerseits zwar durch Atomismus und Zersplitterung gekennzeichnet ist, verfügt das Individuum andererseits über breite Möglichkeiten zur Selbsterkenntnis. Dieses Stadium soll in der Folge überwunden werden. Entscheidend in diesem Prozeß ist die Gestalt Christi, der die Verbindung zwischen Gott und Welt, Fleisch und Geist hergestellt hat. Durch Vereinigung mit Christus und Formung zur göttlichen Sophia wird die Menschheit zu Gott zurückgeführt. Die Vereinigung findet hier bereits auf einer weitaus niedrigeren Stufe ihren Anfang als bei Blavackaja. Der Mensch gibt bereits auf einer relativ frühen Entwicklungsstufe das dem Ego angehörende auf und vereinigt sich mit dem Einen.
Im Prinzip stehen uns in beiden Systemem folgende Grundhaltungen gegenüber: gleichberechtigte Mannigfaltigkeit bei Blavackaja und Einheitlichkeit als höchste zusammenfassende Mannigfaltigkeit bei Solov'ev.
In bestimmter Hinsicht unterschiedlich waren wohl auch die konkreten Methoden, deren sich beide Denker bedienten, um zur Erkenntnis zu gelangen. So gelangte Blavackaja mehr durch gefühlsmäßige Intuition zu ihren Einsichten, während bei Solov'ev das Rationale, der Verstand im Mittelpunkt stand.
Trotz aller Unterschiede gibt es ein entscheidendes Moment in beiden Systemen, daß übergreifende Einigungsmöglichkeiten bietet. Es handelt sich dabei um den Umstand, daß beide Denker Mystiker waren.32 Mystik zielt auf eine erfahrungsmäßige Vereinigung mit Gott ab. "Bei zahlreichen Mystikern der verschiedenen Religionen und Weltanschaungen gibt es Beschreibungen eines Zustandes, bei welchem alle Gegensätze aufgehoben sind und alles in einer Einheit mündet. Dieses sogenannte Einheitserlebnis pflegt der letzten Stufe des mystischen Weges, der Vereinigung mit dem Göttlichen oder Absoluten vorauszugehen und in sie überzuleiten. "33 Dieses Erleben kann, wie schon beschrieben, personengebunden verschieden sein, aber es mündet in einer Gotteserkenntnis, da Gott, unter welchen Namen er auch immer auftreten mag, der Eine bleibt.
In Gott werden also beider Konzeptionen doch vereint und als Bausteine zur Erkenntnis der einen Wahrheit dienen. Die sich auf dem materiellen Plan nicht einigen konnten, sind durch die logische Konsequenz ihrer Theorien auf der metaphysischen Ebene schließlich doch zur Vereinigung gezwungen.
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