30.10.2011

Erzählungen und Reiseberichte 2

E. P. Blavatskaja - Erzählungen und ReiseberichteE. P. Blavatskaja - Erzählungen und Reiseberichte
Vorwort



E. P. Blavatskaja - Erzählungen und Reiseberichte.

In: FrauenLiteratur-Geschichte, Band 10. Verlag F. K. Göpfert, Fichtenwalde 1999


Inhalt:




Vorwort

Elena Petrovna Blavatskaja bezeichnete man bereits zu Lebzeiten als "Sphinx des 19. Jahrhunderts". Ihr Schaffen polarisierte, provozierte, begeisterte oder rief Spott und Hohn hervor. Die Palette der Reaktionen auf ihr Wirken ist so vielfältig wie bei kaum einem anderen ihrer Zeitgenossen.

Der Nimbus des Geheimnisvollen, der ihre Person immer umgab, ist bisher in Deutschland noch keiner ernsthaften wissenschaftlichen Auseinandersetzung gewichen. Im Gegensatz dazu finden sich in angelsächsischen Ländern, besonders in den USA, bereits Ansätze zu einer Aufarbeitung der Geschichte der "Theosophischen Gesellschaft" (Vgl.: M. Carlson - University of Kansas, J. Santucci - California State University). Jedoch konzentriert sich die Aufmerksamkeit hier, wie auch von theosophischer Seite selbst, vor allem auf ihre philosophisch orientierten Schriften, die in breiterem Rahmen neu aufgelegt werden. Ihr schriftstellerischer Nachlaß bleibt bis heute nur von marginalem Interesse. Dabei bietet Blavatskajas Prosa eine fesselnde und spannende Lektüre, die einen vertieften Einblick in Leben und Denken dieser faszinierenden Frau ermöglicht.

Die Mehrzahl ihrer Erzählungen und Reiseberichte wurden um die Jahrhundertwende ins Deutsche übersetzt. Wiederauflagen dieser Ausgaben können dabei nicht darüber hinwegtäuschen, daß keine aktuellen Neuübertragungen vorliegen (Vgl dazu III.2.: "Besonderheiten des literarischen Schaffens E. P. Blavatskajas"). Diese Übersetzungen sind, außer mit einem kurzem Vorwort, kaum mit Kommentaren versehen. Von der Autorin benutzte Fremdwörter wurden oft direkt von der englischen bzw. russischen Version ausgehend, ins Deutsche übernommen, wodurch die Authentizität der Bezeichnung nicht immer gewährleistet war.

Vorliegende Ausgabe soll dazu beitragen, dieses Desiderat zu beheben. Blavatskajas eigene Kommentare wurden, um Wiederholungen zu vermeiden, nicht mit in den Text der Übersetzung aufgenommen, sondern in das Glossar eingefügt.

Die interessantesten Erzählungen und Auszüge aus Reiseberichten Blavatskajas werden in einem dem gegenwärtigen sprachlichen Kanon angepaßten Deutsch präsentiert. Ein Glossar ermöglicht die Orientierung in der Fülle der von Blavatskaja aus unterschiedlichen Bereichen entlehnten Ausdrücken. Das Nachwort (Abschnitt III.) bemüht sich, das Schaffen der Theosophin in einen größeren kulturgeschichtlichen Kontext zu stellen und legt eine erste Analyse ihres Prosawerks vor.

* * *

Mein Dank gilt der Volkswagen-Stiftung, die durch die Förderung eines Projekts zur Erforschung der Wirkungen E. P. Blavatskajas in der russischen Literatur der Jahrhundertwende auch diese Publikation ermöglichte. Darüber hinaus danke ich Thomas Seidel für die technische Bearbeitung und Erstellung der Druckvorlage und Frank Göpfert für die Möglichkeit, dieses Buch in seinem Verlag zu veröffentlichen.

Björn Seidel-Dreffke
Berlin, den 30.07.1999



   

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